Auto-Urlaubsreise mit der ganzen Familie – so bekommt man genug im Wagen unter

Kofferraum zu voll
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Eine Auto-Urlaubsreise mit der ganzen Familie erfordert sorgfältige Planung, um viel Gepäck sicher im Auto mitzunehmen. Laut ADAC-Tests kann ungesichertes Gepäck bei Unfällen zu lebensgefährlichen Verletzungen führen. Lose Gegenstände entwickeln bei einer Vollbremsung die 30- bis 50-fache Wucht ihres Eigengewichts. Für stressfreie Autofahrten mit Kindern gilt es daher, das Gepäck umsichtig zu verstauen.

Schweres sollte in Bodennähe hinter den Vordersitzen platziert werden, häufig benötigte Utensilien griffbereit an der Oberseite. Über 25 kg nichts hinter den Insassen verstauen. Bei Kombis empfiehlt sich eine Gepäckraumabdeckung, fest verzurrt an den Zurrpunkten. Diese Abdeckung schützt davor, dass Teile bei einer Vollbremsung oder gar einem Unfall unkontrolliert durchs Fahrzeug fliegen.

Tipp: Warndreieck, Verbandskasten und Warnweste besser nicht unter dem Gepäckraumboden, sondern unter dem Fahrersitz unterbringen, damit sie im Notfall schnell greifbar sind.

Generell gilt: Nicht mehr als 400-500 kg zuladen, Kinderwagen inklusive. Sonst leiden Fahrverhalten, Bremsweg und Verbrauch. Den Kofferraum bis unter die Decke voll stapeln behindert zudem die Sicht nach hinten – Unfallgefahr durch grobe Fahrlässigkeit droht. Klein-Utensilien auf der Rückbank gehören in transportable, hohe Boxen, damit sie nicht zu Geschossen werden. In Kombis muss ein Gepäcknetz oder Trenngitter zum Einsatz kommen, wenn das Gepäck über die Rücksitzlehnen hinausragt.

Tipps, um viel Gepäck im Auto mitzunehmen

Beim Beladen des Autos sollte man darauf achten, schwere Gepäckstücke zuerst zu verstauen, um die Fahrstabilität zu gewährleisten. Leichte und häufig benötigte Dinge sollten griffbereit platziert werden. Zudem ist es ratsam, den Innenraum durch Organizer und Taschen optimal auszunutzen, um jede Lücke zu füllen. Je nach Reisedauer und Zweck (für eine Geschäftsreise nimmt man zumeist weniger Sachen mit als für einen Urlaub) eignen sich unterschiedliche Gepäckgrößen:

  • Für Wochenendtrips reichen Taschen mit einem Fassungsvermögen von 30 bis 40 Litern aus.
  • Für einwöchige Reisen empfehlen sich Taschen mit mindestens 50 Litern Volumen.
  • Bei zwei- bis dreiwöchigen Aufenthalten sind Taschen mit 80 bis 100 Litern Fassungsvermögen ideal.
  • XXL-Taschen mit bis zu 120 Litern eignen sich eher für Umzüge oder längerfristige Aufenthalte.

Dachboxen und Gepäckträger für zusätzlichen Stauraum

Wer mehr Platz benötigt, kann auf eine Dachbox oder einen Gepäckträger zurückgreifen. Dabei ist zu beachten, dass die erlaubte Dachlast zwischen 70 und 100 kg beträgt und nicht überschritten werden sollte. Durch die Montage einer Dachbox lässt sich der Stauraum deutlich erweitern, ohne die Sicht nach hinten zu beeinträchtigen.

Die Kofferbox für die Anhängerkupplung – praktisch und viel Stauraum

Eine Alternative zur Dachbox ist die Kofferbox auf der Anhängerkupplung, auch Heckbox genannt. Diese bietet ebenfalls zusätzlichen Stauraum und ist besonders praktisch, da sie sich leicht be- und entladen lässt. Zudem beeinflusst sie die Fahrstabilität weniger als eine Dachbox.

Innenraum optimal ausnutzen durch Organizer und Taschen

Auch der Innenraum des Autos lässt sich durch clevere Organizer und Taschen optimal ausnutzen. So können beispielsweise Rücksitztaschen für zusätzlichen Stauraum sorgen und gleichzeitig für Ordnung im Auto sorgen. Auch Netze und Spanngurte können helfen, das Gepäck sicher zu verstauen.

Jede Lücke füllen: verschiedene Gepäckgrößen und -Arten

Um wirklich jeden Winkel des Kofferraums zu nutzen, empfiehlt es sich, verschiedene Gepäckgrößen und -arten zu kombinieren. Während große Reisetaschen und Hartschalen-Koffer viel Platz bieten, können verschiedene Weichgepäck Koffer, kleinere Taschen und Rucksäcke die Zwischenräume füllen. Weichere Reisetaschen sind ebenfalls ideal, da sie sich gut an die Form des Kofferraums anpassen.

Tipp: Wer Tiere mit in den Urlaub nimmt, sollte unbedingt auf eine sichere Unterbringung achten. Laut ADAC kann eine unzureichende Sicherung von Tieren im Auto zu Bußgeldern zwischen 30 und 75 Euro führen. Zudem kann ein 20 kg schwerer Hund bei einem Aufprall mit 50 km/h eine Aufschlagswucht von mehr als einer halben Tonne entwickeln.

Vor- und Nachteile eines Anhängers

Ein PKW-Anhänger bietet viel zusätzlichen Stauraum für den Autourlaub mit der ganzen Familie. Gerade bei längeren Reisen oder dem Transport von sperrigen Gegenständen wie Sportausrüstung oder Kinderwagen erweist sich ein kleiner Anhänger als praktisch. Dank der Flexibilität lässt er sich bei Bedarf einfach an- und abkoppeln.

Allerdings bringt ein Anhänger auch einige Nachteile mit sich. Durch das zusätzliche Gewicht erhöht sich der Kraftstoffverbrauch des Fahrzeugs. Zudem ist das Rangieren und Einparken mit Anhänger oft eine Herausforderung, da die Manövrierfähigkeit eingeschränkt ist. Auch zusätzliche Kosten für Versicherung und Wartung müssen eingeplant werden.

Der durchschnittliche Anschaffungspreis für einen Anhänger liegt zwischen 1.000 und 7.000 Euro. Die laufenden Kosten pro Jahr betragen etwa 10 bis 20 Euro.

Beim Beladen eines Anhängers ist es wichtig, auf die korrekte Gewichtsverteilung zu achten. Schwere Gegenstände sollten möglichst bodennah und nahe der Achse platziert werden. Keinesfalls dürfen die zulässige Anhängelast und Stützlast überschritten werden. Wetterfeste Reisetaschen und Hartschalen-Koffer haben sich als robuste und wetterfeste Transportlösungen für Anhänger bewährt. Alternativ gibt es auch geschlossene Anhänger, die allerdings teurer sind.

Fazit

Mit der richtigen Planung und Vorbereitung lässt sich ein Urlaub mit viel Gepäck stressfrei meistern. Cleveres Packen, die Nutzung von zusätzlichem Stauraum auf dem Dach oder an der Anhängerkupplung sowie die optimale Ausnutzung des Innenraums ermöglichen es, genug im Auto unterzubringen. Ein Anhänger bietet zwar mehr Platz, bringt aber auch Nachteile mit sich. Letztendlich muss individuell entschieden werden, welche Lösung am besten passt.

Wichtig ist dabei immer, die Sicherheit im Blick zu behalten. Eine Überladung des Fahrzeugs kann nicht nur zu Bußgeldern führen, sondern auch die Fahreigenschaften beeinträchtigen und im schlimmsten Fall Unfälle verursachen. Deshalb sollte man stets das zulässige Gesamtgewicht im Auge behalten und die Ladung sorgfältig sichern, um Verrutschen oder Herumfliegen bei Bremsmanövern zu vermeiden.