Wasser aufbereiten in der freien Natur

Wasseraufbereiter
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In der westlichen Zivilisation hat man den Luxus, dass nur der Wasserhahn aufgedreht werden muss, wenn Wasser zum Trinken benötigt wird. Bei mehrtägigen Wanderungen oder beim Camping ist es von Vorteil zu wissen, wie Wasser aus der Natur am besten aufbereitet wird, um es trinkbar zu machen. Die gängigsten Methoden werden in diesem Artikel vorgestellt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Beim Wandern sowie beim Reisen in ferne Länder ist an eine Wasseraufbereitung zu denken, um Magen-Darm-Erkrankungen vorzubeugen.
  • Durch das einfache Abkochen, etwa mit einem Campingkocher, können Erreger abgetötet werden.
  • Mini-Wasserfilter sind eine weitere Möglichkeit, um schnell an Trinkwasser zu kommen.
  • Chemische Tabletten mit Chlor und Iod beseitigen enthaltene Erreger ebenfalls.
  • Auch ein UV-Filter kann zum Einsatz kommen.

Warum sollte Wasser aufbereitet werden?

Viele Wanderer trinken Wasser aus klaren Quellen. Da auch in diesem vermeintlich sauberen Wasser Viren, Chemikalien und Bakterien enthalten sein können, ist es wichtig, dieses vor dem Trinken aufzubereiten, um insbesondere Magen-Darm-Erkrankungen vorzubeugen. Bei Reisen in fernere Länder ist dies ebenfalls zu empfehlen, da die Hygienestandards nicht überall so gut sind wie in Deutschland. Hier sind die vier Möglichkeiten, um Wasser aufzubereiten:

Das Wasser abkochen

Wird Wasser lange genug bis zum Siedepunkt erhitzt, werden Bakterien, Protozoen und Viren abgetötet. Das Wasser ist nun trinkbar. Da bei längeren Wanderungen ein Camping-Kocher oft Teil der Ausrüstung ist, stellt dies eine einfache Methode dar.
Es ist zu bedenken, dass bei höherer Lage der Siedepunkt des Wassers sinkt; das Wasser muss länger gekocht werden, um Keimfreiheit zu erreichen.

Einen mechanischen Wasserfilter verwenden

Mechanische Wasserfilter zur Wasseraufbereitung haben viele Vorteile. Sie sind klein und leicht mitzuführen. Es wird lediglich der Wasserfilter und eine dazu passende Trinkflasche benötigt, um an reines Trinkwasser zu gelangen. Der Vorteil gegenüber dem Abkochen ist, dass nicht auf das Abkühlen des Wassers gewartet werden muss. Der Filter hat kleine Poren, die Wasser durchlassen, nicht aber Parasiten und Bakterien. Kleinste Erreger werden durch eine zusätzliche Aktivkohleschicht zurückgehalten.

Dem Wasser chemische Tabletten beimengen

Chemische Tabletten enthalten Chlor oder Iod. Dadurch werden Protozoen, Bakterien und Viren abgetötet. Der Nachteil ist, dass dies eine längere Zeit dauern kann. Die Methode ist zuverlässig, das Wasser schmeckt allerdings etwas „chemisch“. Vorhandene Schwebstoffe sollten vorher aus dem Wasser entfernt werden.

Das Wasser mit UV bestrahlen

Eine weitere einfache Methode stellt ein UV-Stick dar. Dieser wird ins Wasser gehalten und anschließend damit circa 2 Minuten lang umgerührt. Das UV-Licht tötet Viren, Bakterien und Protozoon ab. Auch bei dieser Methode sollte das Wasser vor der Anwendung frei von Schwebstoffen sein, damit sie funktioniert. Der Geschmack des Wassers bleibt unverändert, was je nach Wasser Vor- als auch Nachteil sein kann. Da der UV-Stick mit Batterien betrieben wird, sollte auf Ersatzbatterien nicht vergessen werden.

Fazit

Wie man sieht, gibt es einige einfache Möglichkeiten, um Wasser aus der Natur aufzubereiten. Je höher die Fließgeschwindigkeit des Wassers, desto höher die Quelle liegt und je weiter das Wasser von menschlicher Zivilisation entfernt ist, desto geringer ist die Belastung mit Viren, Protozoen, Schwermetallen, Mikroorganismen und Schwebstoffen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich dennoch, Wasser aus der freien Natur mit einer der genannten Methoden zu filtern.