Urlaub auf Römö: Der ganze Charme Dänemarks auf einer Insel

Römö
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Römö ist mit knapp 100 Quadratkilometern Fläche Dänemarks größte Nordseeinsel und wird nur durch die schmale „Lister Tiefe“ von der nordfriesischen Insel Sylt getrennt. Die endlosen Badestrände von Römö sind sehr breit und mit feinstem Sand bedeckt. Sie bieten ideale Bedingungen für Badelustige, Sonnenanbeter, Surfer und Strandsegler. Apropos: Der Wind spielt auf dieser Insel eine wichtige Rolle, hat er doch Römö nach der letzten Eiszeit zu seiner jetzigen Form „zusammengepustet“. Heute lässt er während des Drachenfestivals bunte Fantasiegebilde fliegen und ist der perfekte Begleiter für alle Sportarten, die mit einem Segel in Verbindung stehen.

Lichte Kiefernwälder laden im Inselinneren zu Spaziergängen, Wanderungen oder Radtouren ein, während das Wattenmeer nicht nur Vogelfreunde zu erlebnisreichen Beobachtungstouren anlockt. In Toftum bietet das liebevoll restaurierte Wohnhaus eines Kapitäns interessante Einblicke in Leben und Arbeit der Inselbewohner zu Zeiten des Walfangs. Reetgedeckte Häuser, ausgedehnte Heideflächen, eine alte Kirche und der kleine Freizeitpark Römö Sommerland garantieren Kultur, Unterhaltung und Freizeitspaß für die ganze Familie.

Die Unterkünfte sind vielseitig und halten für jeden Bedarf und Geschmack das passende Urlaubsdomizil parat. Ob Ferienhaus auf Römö, verschiedene Campingplätze, Hotels oder Privatzimmer – da fällt die Entscheidung, wo man sich auf Römö für entspannte Urlaubstage niederlassen soll, vielleicht doch nicht ganz so leicht. In den folgenden Abschnitten geben wir Tipps, die Ihnen die Entscheidung erleichtern sollen.

Die Geschichte von Römö

Römö ist aus geologischer Sicht betrachtet eine recht junge Insel. Ursprünglich eine Sandbank, entwickelte sich Römö während der letzten Eiszeit zu einer Insel mit Dünenketten und Marschland. Die ersten Siedler kamen im 13. Jahrhundert nach Römö, wo sie sich anfangs sehr mühsam vom Fischfang und Viehzucht ernährten, was durch das ständige Sandtreiben sehr erschwert wurde. Der ewig fliegende Sand ist für die Insel beinahe eine größere Gefahr als das Meer und lässt kaum etwas darauf gedeihen, weshalb Römö auch die „Dänische Wüste“ genannt wird.

Gute Zeiten brachen für die Insel während des 18. und 19. Jahrhunderts an, als die Männer sich als Seefahrer oder Walfänger verdingten. Der Gipfel auf der Karriereleiter war der sogenannte Kommandeur, wie die Kapitäne der Walfänger genannt wurden. Ein besonders anschauliches Denkmal für diese Grönlandfahrer ist der Friedhof von Kirkeby, dessen Grabsteine in Wort und Bild vom Leben der Kapitäne erzählen. Auch die schönen, alten Häuser legen heute noch Zeugnis ab vom einstigen Reichtum und Wohlstand auf Römö während des „Goldenen Zeitalters“.

St. Clemens auf Römö
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Sehenswürdigkeiten auf Römö

Die wohl bedeutendste Sehenswürdigkeit auf Römö ist der Kommandörgarden in Toftum, der bildschöne, reetgedeckte Kapitänshof. Dieses historische Gebäude ist wegen seiner im Rokokostil mit biblischen Motiven bemalten Holzdecken und Türen sowie der mit holländischen Fliesen gekachelten Wände besonders reizvoll. Die damalige Mode schrieb Delfter Kacheln in den guten Stuben als Zeichen von Wohlstand vor, wenngleich sie dadurch ein wenig an mit komfortabler Möblierung ausgestattete Badezimmer erinnern.

Neben diesem beeindruckenden Kapitänshaus, das eine deutliche Sprache vom Reichtum der damaligen Walfänger spricht, steht die 1784 errichtete, kleinste Zwergschule des Landes. Ebenfalls eine Art Museum ist die St.-Clemens-Kirche Kirkeby, die etwa um 1200 errichtet, im 17. Jahrhundert dann ausgebaut wurde. Neben den schönen Schiffsbaumodellen im Inneren der Kirche ist auch der Friedhof mit den Kapitänsgräbern sowie den Gräbern der im Krieg gefallenen deutschen und englischen Piloten sehenswert. Tipp: Während der Sommermonate finden in der Kirche kostenlose Konzerte statt. Ein Ausflug an die Ostküste der Insel lohnt schon wegen der Bauernhöfe, die mit prächtigen, portalähnlichen Türen geschmückt sind. Diese „Kunst an der Tür“ stammt aus dem 19. Jahrhundert und ist bei Fotografen als Motiv sehr beliebt.

Und noch ein Geheimtipp: Bei Juvre im Nordosten von Römö gibt es einen kompletten Zaun aus Walknochen zu bestaunen, da Holz auf der Insel Mangelware war.

Sport und Ausflüge

Die Insel Römö ist ein Paradies für Badelustige, Sonnenhungrige und Aktivurlauber. Traumhafte Strände und gute Windbedingungen ermöglichen ein schier grenzenloses Betätigungsfeld in der Nordsee oder auf dem Trockenen. Da die Insel durch einen Straßendamm mit dem Festland verbunden ist, ergeben sich ideale Möglichkeiten für ausgedehnte Fahrradtouren. Wanderungen durch das Innere der Insel beweisen, dass Römö keineswegs nur aus Strandleben besteht. Aus Kiefernwäldern ragen reetgedeckte Häuschen hervor und auf den hügeligen Wiesen gibt es manches alte Gebäude zu entdecken. Auch Reiten ist hier sehr beliebt, und die Strände fordern es geradezu heraus, auf einem Islandpony in den romantischen Sonnenuntergang zu galoppieren.

Golfern wird in der Hafenstadt Havneby ein 18-Loch-Platz geboten, und auch Segler finden im einzigen Jachthafen der Insel eine gute Ausgangsbasis für einen Törn auf der Nordsee. Ein Ausflug zum Tvismark-Wald nahe dem militärischen Übungsgebiet ist für Abenteuerlustige ein besonderes Ereignis. Von den 52 im Wald während des Zweiten Weltkriegs errichteten Bunkern können einige im Rahmen von geführten Touren besichtigt werden. Die Betonklötze mit den bemerkenswerten Namen „Freyafundament“ oder „Heidemarie“ beherbergten einst das Mammut- und See-Elefant-Frühwarnsystem, das die Einschläge der V2-Raketen in England genau überprüfen konnte. Weniger kriegerische Touren führen durch das Wattenmeer oder ganz gemütlich im Pferdewagen kreuz und quer über die Insel.

Unsere Tipps für die besten Strandabschnitte auf Römö

Der gigantische Strand von Römö zählt zu den größten an der Nordsee. Letztendlich ist die gesamte Westküste der Insel ein einziger, langer und teilweise bis zu vier Kilometer breiter Sandstrand. Damit auch jeder auf diesem Traumstrand auf seine Kosten und gleichzeitig niemand sich ins Gehege kommt, ist der Westküstenstrand in verschiedene Abschnitte unterteilt.

Den besten Tummelplatz für Windsurfer findet man südlich von Lakolk, wo auch die meisten Badefans anzutreffen sind. Der an der Südwestspitze gelegene Sönderstrand zieht vor allem Strandsegler oder Blokarts an. Die dreirädrigen und mit einem Segel ausgestatteten Flitzer brettern dort über den glatten Sand und erreichen je nach Windstärke ein beachtliches Tempo. Rechts von den Segelflitzern sausen die Kitebuggys oder Drachenbuggys in zuweilen atemberaubender Geschwindigkeit dahin. Diese unterscheiden sich von den Blokarts durch den Fallschirm oder Drachen, der die fahrenden Untersätze über den Strand zieht.

Zum Schluss noch ein Tipp für alle Hundefreunde: Am Strand von Lakolk dürft ihr eure Vierbeiner während der Saison auch ohne Leine laufen lassen, so dass diese den Aufenthalt auch in vollen Zügen genießen und mal so richtig „Gas geben“ können!