Unsere Welt war schon einmal gefahrloser. Extremwetter, innerpolitische Konflikte oder gar Kriege brechen häufig ohne Vorwarnung auch über paradiesische Urlaubsziele herein. Reisende müssen in solchen Fällen agile Entscheidungen treffen. Es gibt viele Situationen, für die ein Plan B erforderlich ist.
Wetterextreme erfordern die Bereitschaft zu einem agilen Handeln
Die Karibik gilt zu Recht als traumhaftes Ferienparadies. Türkisfarbenes Wasser küsst die Strände und reizvolle Städtchen laden zum Schlendern ein, während die üppige Vegetation sowie die vielfältige Tierwelt Naturfreunde anziehen. Ein Karibikurlaub ist jedoch nicht zu jeder Jahreszeit ungefährlich. Insbesondere die Wirbelstürme erfordern eine gewisse Flexibilität bei der Planung und vor Ort.
Die offizielle Hurrikansaison liegt zwischen Anfang Juni und Ende November. Nicht in jedem Jahr treffen die Wirbelstürme alle Inseln im Ferienparadies. Statistisch nehmen die Gefahren jedoch zu. Die damit verbundenen Risiken können die Urlauber umgehen, indem sie eine Reise in diesem Zeitraum vermeiden. Eine Studie der Fachzeitschrift „Nature“ kommt allerdings zum Schluss, dass die Hurrikansaison immer früher beginnt. Ein Grund ist die höhere Temperatur des Atlantischen Ozeans. Wer im Mai in die Karibik reist, muss also agil handeln können.
Agilität ist lernbar – auch jenseits der Reisebranche
Was im Tourismus gilt, gilt auch in Unternehmen: Je komplexer und dynamischer das Umfeld, desto wichtiger wird die Agilität – die Fähigkeit, schnell und situationsgerecht zu reagieren. In der Reisebranche können gute Krisenteams den Unterschied machen – in der Arbeitswelt übernehmen agile Coaches diese Rolle. Sie unterstützen Teams und Organisationen dabei, in unsicheren Zeiten beweglich und entscheidungsfähig zu bleiben.
Reiseveranstalter sind von plötzlich auftretenden Gefahren ebenso betroffen wie die Reisenden selbst. Glücklicherweise entstehen Wirbelstürme über dem offenen Meer. Exakte Vorhersagen ermöglichen, vor dem Eintreten des Ereignisses Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dies erfordert ein gewisses Maß an. Touristikunternehmen müssen in wenigen Stunden entscheiden, wohin sie ihre Reisegäste evakuieren und wie sie die Logistik organisieren. Dabei spielen die Zugrichtung des Hurrikans und die verfügbaren Flüge eine wichtige Rolle.
Unvorhergesehenen Ereignissen angemessen begegnen
Idealerweise haben Reiseveranstalter ein erprobtes Krisenteam, das in solchen Fällen den Urlaubern professionelle Hilfe anbietet. Für Rücksacktouristen ist es ebenfalls wünschenswert, auf unvorhergesehene Situationen agil reagieren zu können. Möglicherweise erfahren sie zu spät von einem Hurrikan und müssen sich auf der besuchten Insel in Sicherheit bringen. Das Auswärtige Amt gibt zahlreiche Hinweise, wie sich Betroffene verhalten sollen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass jede Situation anders ist und flexible Handlungen erforderlich werden können.

Manager müssen täglich agile Entscheidungen treffen
In der Wirtschaft müssen Führungskräfte regelmäßig auf die unterschiedlichsten Ereignisse reagieren. Einige Herausforderungen sind Lieferengpässe, Personalmangel oder plötzliche Zölle, die den Export erschweren. Professionelle Kurse machen die Unternehmer fit, um in der Krise agile Entscheidungen zu treffen.
Besonders Individualtouristen sollten sich darauf einstellen, ebenfalls in unvorhersehbare Situationen zu kommen. Vorteilhaft ist es, die Gefahren zu kennen und einen Plan B parat zu haben. Es gibt jedoch auch Ereignisse, für die vorab kaum eine Gegenmaßnahme vorbereitet werden kann. Hier ist ein agiles Handeln erforderlich.
Wenn ein Vulkan am Himmel für Chaos sorgt
Ein prominentes Beispiel war der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull, der den europäischen Luftverkehr weitgehend lahmlegte. Die Reiseveranstalter kündigten daraufhin die Reiseverträge. Als einzige Leistung mussten sie den Rückflug organisieren, soweit dies möglich war.
Rucksacktouristen waren ganz auf sich gestellt. Sie benötigten häufig eine Verlängerung der Übernachtung und mussten einen neuen Flug planen. Idealerweise könnte die Fluggesellschaft einen Ersatzflug anbieten. War dies nicht der Fall, wird der Flug erstattet. Allerdings dauert es meistens, bis das Geld auf dem Konto ankommt. Die Frage der Finanzierung trifft die Betroffenen hart. Sie sitzen möglicherweise für längere Zeit fest.
Dies zeigt: Wer agil auf Ereignisse während des Urlaubs reagieren möchte, sollte unbedingt gut vorbereitet auf Reisen gehen. Dazu gehört auch ein kleines finanzielles Polster.