Urlaub in Slowien – das ganz Jahr über lohnenswert

Ljubljana
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Slowenien ist für den Urlaub ein echter Schatz, den viele noch nicht entdeckt haben. Für einen Urlaub in Europa mit malerischen Stränden, bezaubernden Landschaften, gastfreundlichen Menschen und bunter, mediterran geprägter Hauptstadt mit einer faszinierenden Altstadt ist das kleine Land die beste Wahl. Und die großen Touristenmengen trifft man hier auch nicht ganzjährig an. Das Land ist von Süddeutschland aus oder Österreich besonders gut mit dem Auto erreichbar. Aber Achtung: Man braucht eine Vignette, sonst kann es teuer werden.

Ein Hauch Österreich, ein wenig Mittelmeer-Flair: Ljubljana

Die Hauptstadt des Landes Slowenien ist nicht gerade groß – und genau deshalb richtig für einen gelungenen Städtetrip. Allein das Flair der Stadt lockt an. Man merkt dem Ort die wechselnde Geschichte an, es ist etwas von den Ländern geblieben, zu denen Ljubljana einst gehörte und sowohl Österreich als auch Italien kann man deutlich spüren. Der Name ist nicht leicht auszusprechen, die Stadt kann auf Deutsch aber auch als Laibach bezeichnet werden.

Die Stadt ist wie das Land auch geprägt von viel Grün – Parks und Gärten eignen sich für Spaziergänge oder Erholung. Um in Ljubljana gut rumzukommen, empfehlen wir Ihnen die Ljubljana-Card, mit der Sie nicht nur in die meisten Museen und andere Attraktionen gratis oder stark vergünstigt hineinkommen, sondern auch den öffentlichen Verkehr der Stadt sowie ein stadtweites WLAN nutzen können. Mehr braucht man nicht.

Und dann kann es schon losgehen – auf jeden Fall ist die Burg der Stadt sehenswert, auch Laibacher Schloss genannt. Man sieht sie von überall aus über der Stadt thronen und erreicht sie zu Fuß durch viele kleine Gassen oder auch mit der Seilbahn. Der Ausblick über die Stadt ist einzigartig.

Ein Gang durch die denkmalgeschützte Altstadt führt automatisch zu weiteren Sehenswürdigkeiten, wie die Drachenbrücke. Auch vom Wasser aus erhält man einen abwechslungsreichen Eindruck der Stadt, Holzbootfahrten auf dem Ljubljanka-Fluss zeigen viele Altbauten und Brücken aus ganz anderer Perspektive. Jungen Besuchern wird das Viertel um die Metelkova-Straße gefallen, einer Hochburg junger alternativer Kultur in der Stadt mit zahlreichen Kunst-Events und Straßenkunst.

Bled – See, Burg, Wandern

Nicht weit von der österreichischen Grenze finden Reisende den Kurort Bled. Die Landschaft um den Gletschersee Blejsko jezero mit der einzigen Insel Sloweniens und der berühmten Marienkirche ist ein bekanntes Postkartenmotiv. Auf der Insel angekommen, müssen erst einmal 99 Stufen bis zur Kirche erklommen werden. Eine Wanderung um den See herum dauert nicht länger als 2 Stunden und führt auch an der Burg von Bled vorbei, die auf einem Felsvorsprung in 150 Metern Höhe über dem See gebaut wurde. Die Burg wurde vor über 1000 Jahren erbaut.

Auch Schwimmen ist im See erlaubt, im Sommer gehört also die Badehose ins Gepäck, Bootstouren und Rudern, Tauchen und Schnorcheln sind hier ebenfalls möglich.

Ist man am Bleder See, sollte man bei der Gelegenheit auch die Vintgar-Klamm erkunden. Eine Klamm ist eine schmale Felsschlucht. Der Wanderweg führt an Wasserfällen und Stromschnellen vorbei und ist beeindruckend und absolut sehenswert. Die Vintgar-Klamm ist allerdings im Sommer so sehr frequentiert, dass man zum Beispiel sehr früh morgens (öffnet um 7 Uhr) dort für einen Besuch erscheinen sollte.

Postojna Grotten

Unweit der Stadt Postojna finden sich die Höhlen von Postojna, ein Höhlensystem von 20 Kilometer Länge und beeindruckenden Tropfsteinen. Ein Zug führt durch diese unterirdische Welt, die zu den meistbesuchten Höhlen Europas gehört. Das bringt es mit sich, dass der Ort stark frequentiert ist, das muss man natürlich mögen. Dann wird man aber mit einem beeindruckenden Erlebnis belohnt.

Es gibt unglaublich viel zu sehen. Entgehen lassen sollte man sich den sogenannten weißen Brillianten nicht, einen schneeweißen Stalagmit, der durch den Kalzit-Gehalt im Wasser weiß glitzert. Mit zum Besichtigungsprogramm zählen auch die in der Höhle lebenden Tiere, knapp 150 Arten. Am bekanntesten ist sicher der Grottenolm, den man auch Drachenbaby nennt, weil er ein wenig wie ein Drache aussieht. Es handelt sich dabei um einen Schwanzlurch, der besonders scheu ist und nicht fotografiert werden darf.

Führungen werden auch auf Deutsch angeboten. Ist man erst einmal hier lohnt sich definitiv auch ein Besuch der berühmten Höhlenburg Predjama, diese ist nur 15 Fahrminuten von hier entfernt. Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde in eine senkrechte Felswand hinein gebaut.

Postojna Höhlen
Postojna Höhlen | © Matthew / stock.adobe.com

Maribor

Auch die zweitgrößte Stadt Sloweniens ist unbedingt einen Besuch wert und dabei ganz anders als die Hauptstadt. Maribor war nicht ohne Grund 2012 Kulturhauptstadt Europas und hat entsprechend viel zu bieten. Die Universitätsstadt wirkt trotz ihres Alters sehr jung und bietet viel Leben ohne viele Touristen.

Berühmt ist das Haus der alten Rebe – dahinter verbirgt sich ein Weinstock, der bereits über 400 Jahre alt ist. Der Wein hier gilt allerdings als überteuert und nicht so gut. Dafür sucht man sich lieber eine kleine Weinstube in der Stadt. Ist man in der Stadt, sollte man den Hauptplatz nicht verpassen, wo sich das Rathaus der Stadt mit der Pestsäule findet.

Zum Programm gehört neben einem Besuch in den ausgezeichneten kleinen Restaurants mit Wein aus der Region auch die Besichtigung der Domkirche mit Glockenturm und das Schloss Maribor. Wunderschön ist auch ein Spaziergang am Wasser entlang der Drau, von wo aus der Stadtteil Lent sich in seiner ganzen Altstadt-Schönheit zeigt.

Im Winter ist von hier aus das größte Skigebiet Sloweniens nicht weit: Mariborsko Pohorje.

Strand- und Badeurlaub in der Salzstadt Piran

Slowenien ist kein typisches Ziel für einen Strandurlaub. Das Land hat nur eine Küstenlinie von 42 Kilometern. Die haben es allerdings in sich und gehören zur slowenischen Adria und sollten bei einem Besuch im Land auf jeden Fall besucht werden. Zumindest Piran sollte sich niemand entgehen lassen.

Piran wird vor allem wegen des Mittelmeer-Flairs und der vielen verwinkelten autofreien Gassen und Wege geschätzt, man findet hier von der ersten Minute an das Lebensgefühl des Dolce Vita. Es lohnt sich auf jeden Fall eine Nacht in Piran zu bleiben, denn die meisten Touristen reisen am Nachmittag wieder ab – danach wird es besonders attraktiv und gemächlich, die vielen Cafés und Restaurants laden zu Kaffee und Tintenfisch der Adria ein. Umgeben ist Piran von einer mittelalterlichen Stadtmauer, außerhalb derer man parken kann. Von der Stadtmauer aus hat man einen wunderbaren Blick über die Stadt, am Abend die ideale Kulisse für wunderschöne Sonnenuntergänge.

In der Innenstadt findet sich der Tartini-Platz, das reizvolle Zentrum von Piran, wo ein berühmtes Haus aus dem 15. Jahrhundert besichtigt werden kann. Wenn es mittags dann heiß wird, bietet sich ein Bummel durch die vielen kleinen Gassen der Stadt an, wo es überwiegend kühl bleibt.

Piran in Slowenien
Piran in Slowenien | © anko_ter / stock.adobe.com

Andere Juwelen an der Adriaküste

Die slowenische Adria hat allerdings noch viel mehr zu bieten, hier eine kleine Auswahl.

Koper ist eine venezianisch geprägte Hafenstadt. Die einzige Hafenstadt Sloweniens. Ein Besuch in der Stadt lohnt sich, wenn man die Adria aufgrund ihres Flairs liebt, aber keine Lust auf Touristenmassen hat. Für einen Urlaub am Meer mit historischem Charme und vielen kleinen Sehenswürdigkeiten ist Koper ideal geeignet.

Zwischen Koper und Piran befindet sich Izola, ein echter Geheimtipp für viele. Die Stadt ist weniger prachtvoll als Piran, aber noch entspannter, bietet ein ganz besonderes Dolce Vita und zahlreiche Bars direkt am Meer. Die lokale Fischkonservenfabrik bietet eine bunte Dosenauswahl, der sich hervorragend für ein bisschen Adria-Flair mit nach Hause nehmen lässt.

Auf der Alm – Velika Planina

Slowenien bietet auch spannende Regionen der Julischen Alpen, Karawanken und Steiner Alpen. In den Steiner Alpen findet sich die Bergregion Velika Planina, eine hochalpine Almsiedlung, die bei einem Besuch in Slowenien echtes Kontrastprogramm bietet und die Reise absolut wert ist.

Die Siedlung befindet sich auf etwa 1600 Metern Höhe und gleicht Szenen aus einem Bilderbuch – Hirten und Bauern sitzen vor einer Alpenkulisse, Kühe grasen zwischen den traditionellen Almhütten. In den kleinen eigentümlich gebauten Holzhütten kann man auch übernachten, innen sind diese sehr viel komfortabler als es von aussen erscheint. Man sollte hier auf jeden Fall auch den regional hergestellten Käse Trnič probieren und bei einer Wanderung die umliegenden Wasserfälle besichtigen. Es lohnt sich hierherzukommen und sich in eine zeitlose Vergangenheit zu begeben.