Über ein oder zwei Semester die spanische Sonne genießen oder Kulturen in exotischen Ländern fernab Deutschlands kennenlernen? Ein Auslandssemester macht’s möglich! Bis zu 30 Prozent aller Studenten erfüllen sich den Traum des Studiums im Ausland und nehmen die finanziellen und bürokratischen Hürden, die der langfristige Auslandsaufenthalt mit sich bringt, auf sich.
Das Wichtigste in Kürze
- Etwa 30 Prozent aller Studenten absolviert im Laufe des Studiums ein Auslandsjahr
- Die Vorbereitungszeit beginnt bereits ein Jahr vor dem geplanten Auslandsaufenthalt
- Studenten haben die Möglichkeit auf staatliche Unterstützungen wie das Auslands-Bafög zurückzugreifen
- Ein Auslandssemester erhöht die Chance auf dem Arbeitsmarkt erheblich
Allgemeines zum Auslandssemester
Während eines Auslandssemesters lernen Studenten das Land von einer völlig neuen Seite kennen. Ein Urlaub über wenige Wochen reicht meist nicht aus, um die Menschen und die dahintersteckende Kultur völlig zu begreifen. Durch das Studium ist die Teilnahme am Leben mit all seinen alltäglichen Facetten möglich. Mit unbekannten Situationen, Menschen und Orten konfrontiert loten Studenten ihre Grenzen aus und wachsen an den bevorstehenden Herausforderungen.
Natürlich bedeutet ein Auslandssemester auch Strapazen und Anstrengung, allerdings belohnt der Arbeitsmarkt dies durch erhöhte Chancen auf begehrte Plätze. Gute Beziehungen im internationalen Raum sind heute wichtiger als je zuvor. Außerdem zählen ein weltoffener Charakter und gute Sprachkenntnisse zu den begehrten Charakterzügen im heutigen Arbeitsleben.
Bürokratische Hürden bewältigen
Junge Leute, die ein Auslandsjahr planen, sollten zielgerichtet vorgehen, und auch die unschöne Seite eines Auslandssemesters mit seinen bürokratischen Anforderungen berücksichtigen, denen man gerecht werden muss. Ungefähr ein Jahr vor dem eigentlichen Aufenthalt gilt es, erforderliche Zertifikate wie Sprachzertifikate oder das Learning Agreement, Kredit- und Bankkarten sowie Auslandsversicherungen zu beantragen. Gerade ein Aufenthalt außereuropäisch, in Ländern wie z. B. Neuseeland oder Australien, sind ein entsprechender Reisepass sowie ein Visa-Antrag wichtig. Neben einer Unterkunft vor Ort benötigen Studenten natürlich einen Flug ins Zielland sowie einen Transfer vom Flughafen zur Unterkunft.
Tipp: Sämtliche Unterlagen sind ordentlich in einer Mappe aufzubewahren. Eine zusätzliche Sicherheitskopie auf einem digitalen Datenträger wie einer Cloud oder auf dem Smartphone schützt vor Verlust oder Diebstahl.
Kosten eines Auslandsstudiums – Finanzielle Fördermöglichkeiten
Für viele Studenten kann der Traum vom Auslandssemester bereits an finanziellen Schwierigkeiten scheitern. Dabei gibt es verschiedene Finanzierungshilfen, mit denen sich die anfallenden Kosten leichter stemmen lassen. Oft liegt die Crux in den hohen Studiengebühren der Hochschulen im Ausland. Im Gegensatz zu Deutschland ist ein Studium in anderen Ländern extrem teuer und Eltern sparen oft seit Geburt des Kindes, um diesem ein Studium zu ermöglichen.
Besteht zwischen den Hochschulen ein bilaterales Abkommen, besteht die Möglichkeit der Kostenübernahme durch diverse Programme. Mit einem Auslands-Bafög unterstützt der Staat zudem durch einen Zuschuss von etwa 4.600 Euro pro Jahr. Eine spätere Rückzahlung des Auslandszuschusses ist nicht nötig.
Natürlich kommen hierzu noch Lebenshaltungskosten wie Miete, Versicherungen, Lebensmittel oder Verkehrskosten. Hier gibt es, abhängig vom Gastland, erhebliche Unterschiede. Reicht das staatliche Bafög nicht aus, können Programme wie DAAD, Erasmus oder das Deutschland-Stipendium finanzielle Unterstützung bringen.
Tipps und Tricks für Studenten
- Sprachkenntnisse auffrischen
Zwischen theoretischem Unterricht und praktischer Anwendung existieren Welten. Natürlich ist es nicht verpflichtend und ein B2-Niveau reicht zu Beginn natürlich aus, allerdings kann es zielführend sein, das Sprachniveau durch einen Sprachpartner aus dem künftigen Gastland zu trainieren. - Wohnungssuche im Ausland
Sinnvoll kann auch die Wahl einer WG im Ausland sein. Hier finden Studenten leichter Anschluss an Gleichaltrige. Ansprechpartner kann die Gastuniversität sein, die als Vermittler fungiert und lukrative Wohnungsangebote weiterleitet. - Finanzpolster einplanen
Egal wie der Finanzierungsplan gestaltet ist, ein wenig Puffer kann nicht schaden. Erfahrungsgemäß tendieren Studenten dazu, viel Geld in Freizeitaktivitäten und in die Erkundung des Landes und seiner Kultur zu investieren. Da die Fixkosten schnell die eingeplanten Reserven verzehren, ist die Einplanung eines gewissen Finanzpolsters für einen erhöhten Handlungsspielraum sinnvoll. - Reise frühzeitig planen
Die Anreise zum Studienort sollte frühzeitig geplant werden, um die Kosten für den Flug oder die Zugreise möglichst gering zu halten. Eine Online-Buchung ist oft günstiger, als der Gang zum Reisebüro.
Fazit
Ein Auslandssemester ist eines der besten Dinge, die einem Studenten im Leben passieren können. Neben unverfälschten Einblicken in fremde Kulturen bietet es wichtige Erfahrungen und stärkt den Charakter. Auf dem Arbeitsmarkt können Studenten mit Auslandserfahrung zudem durch internationale Erfahrung, guten Sprachkenntnissen und Beziehungen ins Ausland punkten. Damit die Reise nicht ins Wasser fällt, sollte die Planung jedoch bereits ein Jahr im Voraus beginnen. Wichtig sind neben bürokratischen Dingen, wie die Beantragung eines Reisepasses oder Visa, die Suche nach einer geeigneten Wohnung und Planung des Budgets.