Polarlichter sind eine grünlich oder rötlich leuchtende Himmelserscheinung. Sie zeigen sich in der Mehrheit der Fälle zwischen dem dritten und sechsten Breitengrad, also in den Polarregionen der Erde. Dabei lassen sich das Aurora borealis auf der Nordhalbkugel und das Aurora australis auf der Südhalbkugel unterscheiden. Wer Lust hat, sich dieses Schauspiel persönlich anzusehen, sollte unbedingt einmal über einen Winterurlaub in Nordeuropa nachdenken!
Wo und wann lassen sich die Polarlichter gut beobachten?
Wie es ihr Name verrät, ist der ideale Ort für ihre Beobachtung der Polarkreisbereich, der bei 66,57 nördlicher Breite einsetzt. Von daher bietet sich Skandinavien für einen Urlaub mit entsprechendem Programm besonders an. Zu dieser Region zählen Island, Norwegen, Schweden und Finnland. Doch selbst Dänemark mit seiner großen Insel Grönland gehört zu den potenziell polarlicht-tauglichen Regionen.
Um die Polarlichter (auch Aurora Borealis genannt) gut sehen zu können, dürfen keine Wolken am Himmel stehen und es muss komplett dunkel sein. Aus diesem Grund lohnt es sich, seinen Polarlicht-Abenteuerurlaub auf die Zeit zwischen September und März zu legen. Da ist es häufig zwar besonders kalt, sodass der Zwiebellook (mehrere Schichten von Kleidung) mit wärmenden Steppjacken Herren und Damen gleichermaßen vor der klirrenden Kälte schützen kann. Es ist aber eben auch dunkel genug.
Ebenfalls wichtig zu wissen: Das Polarlicht erscheint nicht jeden Tag und nicht immer an der gleichen Stelle. Somit besteht keine Beobachtungsgarantie. Gleichzeitig lassen sich bei einem Winterurlaub in Skandinavien sehr gut andere Dinge wie Skifahren oder Langlauf unternehmen. Dann ist die Lichterscheinung eben das i-Tüpfelchen bei der Reise.
Wer sich sowieso in einer prinzipiell geeigneten Ort befindet, kann zudem die 30-minütige Polarlichtvorhersage in Anspruch nehmen. Dann ist schnell ganz konkret klar, wo gerade etwas am Himmel zu sehen ist.
Welche skandinavischen Orte eignen sich dafür?
Im zu Dänemark gehörenden Grönland hat das Polarlicht einen festen Platz in den regionalen Mythen. Es lässt sich unter anderem in Nuuk, bei Kangerlussuag und in der Diskobucht gut beobachten.
Zwar befindet sich die isländische Hauptstadt Reykjavik recht weit im Süden der Insel und sie leidet unter Lichtverschmutzung … Trotzdem ist es möglich, dort und in ihrem Umfeld Glück in Bezug auf Polarlichter zu haben. Ein diesbezügliches Highlight ist der Perlan-Wasserspeicher, der ein eigenes Observatorium für die Polarlicht-Beobachtung beherbergt.
Norwegen bietet eine ganze Reihe von tollen Beobachtungspunkten für eine Winterreise zu den Polarlichtern. Dazu zählen unter anderem
- Spitzbergen mit seiner Hauptstadt Longyearbyen,
- die Lofoten, auf denen sich die Polarlichter sogar über dem Meer betrachten lassen, wenn man an Stränden wie Gimsøystranda oder Rambergstranda steht,
- die Insel Senja zwischen Tromsø und den Lofoten, auf der man sogar im Aurora Borealis Observatory übernachten kann oder
- der für seinen Wintersport bekannte und mit einem eigenen Flughafen ausgestattete Ort Tromsø.
In Schweden zählt der Abisko Nationalpark zu den Geheimtipps. Er liegt im Norden des Landes und verfügt dank der Aurora Sky Station auf dem etwas westlich vom Ort Abisko gelegenen, 900 Meter hohen Nuolja-Berg über den perfekten Aussichtspunkt.
Selbst Finnland hat durchaus polarlicht-taugliche Beobachtungsorte. Dazu gehören unter anderem das für seine Wintersportangebote bekannte Revi. Besonders toll vor Ort: Das Northern Lights Village mit seinen Glasiglus, aus denen sich heraus das Lichtspektakel beobachten lässt. Und auch in Rovaniemi, dem angeblichen Wohnort des Weihnachtsmanns, lassen sich die Spiele am Himmel genießen – beispielsweise bei einem Schneemobil-Ausflug.
Was gehört in den Koffer für einen Winterurlaub in Skandinavien?
Ausweis und Papiere
Bei einem Skandinavien-Urlaub dürfen bestimmte Unterlagen natürlich nicht fehlen. Dazu gehören unter anderem der Personalausweis, der bei der Einreise und beim Einchecken in die Unterkunft von Wichtigkeit ist. Auch die Krankenversicherungskarte sollte im Gepäck sein. Gerade bei Abenteuerreisen bietet sich zudem häufig eine Auslandskrankenversicherung an. Und für das Mieten eines Autos braucht es einen internationalen Führerschein. Schüler und Studierende profitieren außerdem oftmals von Rabatten. Dafür ist allerdings das Vorzeigen eines entsprechenden Ausweises notwendig.
Zahlungsmöglichkeiten
Was Geld in Skandinavien angeht, ist festzuhalten, dass Finnland das einzige Land mit dem Euro ist. In Island, Norwegen, Schweden und Dänemark dagegen zahlt man mit den jeweiligen Kronen. Es lohnt sich also, Bargeld am besten noch in Deutschland zu wechseln. Viel ist aber oftmals nicht notwendig. Denn insbesondere in Norwegen und Schweden sind Zahlungen per EC- oder Kreditkarte – selbst beim Coffee to Go – sehr beliebt.
Technisches Equipment
In Bezug auf die technische Ausrüstung der skandinavischen Unterkünfte ist ebenfalls Unkompliziertheit angesagt. Die Steckdosen funktionieren in der Regel alle über Eurostecker, sodass kein Adapter notwendig sein dürfte. Dennoch werden Smartphone, Fotoausrüstung, Speicherkarten, Stirnlampe, Haartrockner, Ladekabel und was sonst noch benötigt wird, am besten selbst mitgebracht.
Kleidung
Mitbringen ist oftmals clever. Das gilt für die Urlaubskleidung genauso, denn das Winterkleidungsshopping ist in Skandinavien nicht unbedingt das günstigste Vergnügen. Warme Kleidung ist bei einem hiesigen Winterurlaub selbstverständlich Pflicht – und funktioniert am besten nach dem Zwiebelprinzip. Eine Regenjacke inklusive Kapuze sollte unbedingt dabei sein, weil es an mehr als der Hälfte der Tage im Jahr regnet oder schneit. Auch Pullover, Trekking-Hosen, warme Thermo-Unterwäsche, Handschuhe, Mützen und feste Winterschuhe wollen ebenfalls eingepackt werden. Wer sich auf den Wintersport freut, sollte diesbezüglich genauso an das passende Zubehör denken.
Das Haustier reist mit
Apropos, bedenken: Soll der Familienhund mit auf die Polarlicht-Reise nach Skandinavien kommen? Dann sollte man sich diesbezüglich unbedingt mit mehreren Monaten zeitlichem Vorlauf schlaumachen. So sind beispielsweise die norwegischen Einreisebedingungen für den Hund nicht zu unterschätzen. Prinzipiell sind die Skandinavier aber sehr familien- und recht hundefreundlich, sodass einer guten Zeit vor Ort anschließend nicht mehr viel im Weg stehen dürfte.